Dienstag, 04 März 2025 10:39

Rekordzahl an Führerschein-Theorieprüfungen 2024

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Führerschein-Theorieprüfung Führerschein-Theorieprüfung pixabay/Foto illustrativ

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland mehr als zwei Millionen theoretische Führerscheinprüfungen abgelegt. Dies stellt einen neuen Höchstwert dar. Gleichzeitig bleibt die Durchfallquote auf einem hohen Niveau, insbesondere in Berlin und Sachsen-Anhalt. In diesen beiden Regionen fiel jeder zweite Prüfling durch.

Inhaltsverzeichnis:

Rekordzahl an Theorieprüfungen

Auch in Brandenburg sieht die Situation kaum besser aus. Dort scheiterten 48 Prozent der Fahrschüler an der Theorieprüfung. Deutschlandweit lag die Durchfallquote bei 45 Prozent. Dies zeigt, dass fast die Hälfte der Prüflinge die Prüfung nicht beim ersten Versuch besteht. Insgesamt wurden 1,59 Millionen Prüfungen in den Klassen B und B17 abgelegt – ein neuer Rekord.

Viele Wiederholungsversuche erhöhen psychischen Druck und Kosten

Nach Angaben des TÜV-Verbands sind Wiederholungsprüfungen keine Seltenheit. Zwei von fünf Theorieprüfungen im Jahr 2024 waren erneute Versuche. Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, betonte, dass jeder nicht bestandene Versuch die mentale Belastung der Prüflinge steigere und zusätzliche Kosten verursache.

Allerdings gibt es auch eine positive Nachricht. Nach dem dritten Versuch haben 91 Prozent der Bewerber die Theorieprüfung erfolgreich bestanden. Dies zeigt, dass sich hartnäckiges Lernen langfristig auszahlt.

Täuschungsversuche nehmen deutlich zu

Ein weiteres Problem ist die steigende Zahl an Betrugsfällen. Im Jahr 2024 wurden 4.198 Täuschungsversuche festgestellt – ein Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders in Berlin wird durchschnittlich mindestens ein Betrug pro Tag entdeckt.

58 Prozent der Täuschenden agieren dabei professionell. Beliebte Methoden sind Passmissbrauch, Urkundenfälschung oder der Einsatz technischer Hilfsmittel. Trotz der Schwere der Vergehen bleibt der Betrug in der Fahrerlaubnisprüfung – mit Ausnahme der Stellvertreter-Täuschung – straffrei.

Bessere Erfolgsquoten bei unter 18-Jährigen

Während die theoretische Prüfung viele Schwierigkeiten bereitet, schneiden Fahrschüler in der praktischen Prüfung besser ab. In der Klasse B lag die Durchfallquote 2024 bei 37 Prozent, über alle Klassen hinweg bei 41 Prozent. Dies zeigt eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (42 Prozent).

Auffällig ist, dass unter 18-Jährige sowohl in der Theorie- als auch in der Praxisprüfung bessere Ergebnisse erzielen. Dies könnte darauf hindeuten, dass jüngere Fahrschüler besser vorbereitet sind oder weniger Prüfungsstress empfinden.

In Berlin kommt ein weiteres Problem hinzu: Lange Wartezeiten für Fahrprüfungen erschweren den Erwerb des Führerscheins zusätzlich. Teilweise müssen Fahrschüler mehrere Monate auf einen Termin warten, was den Prozess weiter verzögert.

Die Ergebnisse stammen aus den Daten aller technischen Prüfstellen in Deutschland und wurden bis zum 31. Januar 2025 erfasst. Es kann jedoch zu nachträglichen Korrekturen kommen.

Quelle: www.24edu.info/de, rbb24.de