Dienstag, 17 Dezember 2024 16:29

Prozessbeginn nach tödlicher Attacke am Berliner U-Bahnhof

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Prozess  in Berlin-Messerattacke Prozess in Berlin-Messerattacke pixabay/Foto illustrativ

Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 26-jährigen Mannes in Berlin hat vor dem Landgericht der Prozess gegen drei Tatverdächtige begonnen. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen die Angeklagten im Alter von 18, 19 und 24 Jahren. Sie sollen das Opfer aus niedrigen Beweggründen und auf heimtückische Weise getötet haben. Der Vorfall ereignete sich am 22. Juni 2023 auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Kottbusser Tor im Stadtteil Kreuzberg.

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Auseinandersetzung am Kottbusser Tor führte zur Tat

Laut Anklage lauerten die drei Angeklagten dem Opfer am Mittag des 22. Juni gezielt auf. Der 19- und der 24-Jährige lenkten und bedrohten den Mann, während der 18-Jährige schließlich ein Messer zog und dem 26-Jährigen in die Brust und Flanke stach. Die Tat geschah schnell und überraschend. Nach dem Angriff flohen die Täter mit einer U-Bahn. Das schwer verletzte Opfer schaffte es noch mit einer Rolltreppe ins Zwischengeschoss des Bahnhofs. Dort erlag es seinen Verletzungen.

Der Hintergrund der Tat liegt laut Staatsanwaltschaft in einem Streit um den illegalen Handel mit Medikamenten. Die Beschuldigten fühlten sich offenbar in ihrer Ehre verletzt und warfen dem Opfer Respektlosigkeit vor. Die Ermittlungen zeigen, dass der Angriff aus einem persönlichen Konflikt resultierte, der eskalierte.

Festnahmen in Berlin und Griechenland

Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter in den darauffolgenden Wochen festnehmen. Der 24-Jährige wurde acht Tage nach der Tat bei einer Kontrolle am Hermannplatz in Neukölln gefasst. Der 18-Jährige folgte nur einen Tag später und wurde in seiner Wohnung im Stadtteil Wedding verhaftet. Der dritte Verdächtige, der 19-Jährige, floh nach Griechenland. Dort wurde er am 9. September verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzen alle drei Beschuldigten in Untersuchungshaft.

Prozessverlauf und geplante Verhandlungstage

Das Landgericht Berlin hat zunächst zwölf Verhandlungstage angesetzt. Für den zweiten Prozesstag am 7. Januar hat die Verteidigung Erklärungen der Angeklagten angekündigt. Ein Urteil wird für März erwartet, falls keine Verzögerungen auftreten. Der Prozess findet unter hoher öffentlicher Aufmerksamkeit statt, da der Vorfall das Sicherheitsgefühl in Berliner U-Bahnhöfen erschüttert hat.

Die Ergebnisse des Verfahrens werden für Klarheit sorgen und die Umstände der Tat umfassend beleuchten. Der Fall steht stellvertretend für wachsende Konflikte in bestimmten Berliner Stadtteilen. Die Justiz hat nun die Aufgabe, die Tat objektiv aufzuarbeiten und über die Angeklagten zu urteilen.

Quelle: www.on-the-top.net/de/, rbb24.de