Inhaltsverzeichnis:
- Neue Anforderungen für Sportverbände ab 2025
- Verpflichtungen für Vereine ab 2026
- Herausforderungen und Kosten für die Vereine
- Der aktuelle Stand und das Ziel des LSB
Neue Anforderungen für Sportverbände ab 2025
Ab 2025 müssen alle Berliner Sportverbände spezifische Kriterien erfüllen. Dazu gehören:
- Schulungen für Betreuer: Alle Betreuer, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind verpflichtet, sich alle zwei Jahre fortzubilden. Die Schulungen behandeln Themen wie Kinderschutz und Gewaltprävention.
- Erweitertes Führungszeugnis: Betreuer müssen spätestens alle fünf Jahre ein aktuelles Führungszeugnis vorlegen.
- Kinderschutz in der Satzung: Verbände und Vereine sind verpflichtet, den Kinderschutz fest in ihre Satzung aufzunehmen.
Die Nichteinhaltung dieser Anforderungen führt zu einer Gebühr von 50 Cent pro Mitglied unter 18 Jahren. Verbände haben bis zum 30. Juni 2025 Zeit, die Kriterien zu erfüllen.
Verpflichtungen für Vereine ab 2026
Ab 2026 gelten die neuen Kinderschutzrichtlinien auch für Vereine, die Fördermittel beantragen möchten. Dies betrifft insbesondere Programme zur digitalen Transformation und zur Anschaffung neuer Sportmaterialien. Die wichtigsten Anforderungen sind:
- Benennung eines Kinderschutzbeauftragten: Diese Person muss entsprechend geschult sein. Der LSB bietet Workshops für 96 Euro pro Teilnehmer an.
- Einhaltung eines Ehrenkodexes: Alle Personen, die mit Kindern arbeiten, müssen den Ehrenkodex des LSB unterzeichnen.
- Implementierung eines Schutzkonzepts: Dieses umfasst die Prävention jeglicher Gewalt und die Festlegung von Ansprechpartnern für Kinder und Eltern.
Ohne die Erfüllung dieser Kriterien verlieren Vereine den Zugang zu Fördermitteln.
Herausforderungen und Kosten für die Vereine
Die Umsetzung der neuen Regelungen stellt viele Vereine vor organisatorische und finanzielle Herausforderungen:
- Kosten für Schulungen: Pro Teilnehmer betragen diese 28 Euro. Workshops für maximal 30 Personen kosten insgesamt 200 Euro.
- Satzungsänderungen: Diese können nur einmal jährlich bei Mitgliederversammlungen beschlossen werden, was die Umsetzung verzögern könnte.
- Fachkräfte: Vereine müssen geeignete Fachkräfte finden und diese entsprechend ausbilden lassen.
Hendrik-Brian Melz vom Bezirkssportbund Reinickendorf betont, dass insbesondere kleinere Vereine Schwierigkeiten haben könnten, die Anforderungen zu erfüllen.
Der aktuelle Stand und das Ziel des LSB
Bislang haben 27 Berliner Sportverbände und 88 Vereine die Voraussetzungen für das Kinderschutzsiegel erfüllt. Der Berliner Fußball-Verband, der mitgliederstärkste Verband, gehört dazu.
Der LSB hat personell aufgestockt, um die Umsetzung zu unterstützen. Drei neue Stellen widmen sich Beratung, Schulungen und Administration. Zusätzlich wurden sechs Stellen in den Verbänden geschaffen, um diese bei der Umsetzung zu unterstützen.
Das Ziel des LSB ist es, dass bis zum 30. Juni 2025 alle Verbände das Kinderschutzsiegel erhalten. Die neuen Richtlinien sollen ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche schaffen und den Kinderschutz im Berliner Sport langfristig stärken.
Quelle: www.on-the-top.net/de, rbb24.de