Inhaltsverzeichnis:
- Protestmarsch mit 10.000 Teilnehmern eskaliert
- Berichte über Polizeigewalt
- Traditionelles Gedenken am Zentralfriedhof Friedrichsfelde
- Hintergrund der Ereignisse
Protestmarsch mit 10.000 Teilnehmern eskaliert
Am Sonntag zogen etwa 10.000 angemeldete Demonstranten vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Die Demonstration wurde von einem Bündnis linker Gruppen organisiert. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei mitteilte. Einsatzkräfte wurden angegriffen und setzten Reizgas ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Einige Demonstranten wurden vorläufig festgenommen, um ihre Identität festzustellen. Ob strafrechtliche Konsequenzen folgen, ist noch unklar. Zudem wurden Bengalos gezündet und verbotene Parolen gerufen, was zu einer Durchsage führte, solche Aktionen zu unterlassen.
Berichte über Polizeigewalt
Der Abgeordnete der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus, Ferat Koçak, beobachtete die Demonstration und berichtete von Fällen von Polizeigewalt. Laut Koçak wurde eine Person bewusstlos, nachdem wiederholt auf ihr Gesicht eingeschlagen worden sei. Auch im Vorjahr waren die Gedenkveranstaltungen von Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten geprägt. Mehrere Menschen wurden verletzt, und es kam zu weiteren Festnahmen.
Traditionelles Gedenken am Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Am Vormittag fand das traditionelle Gedenken an der Gedenkstätte der Sozialisten am Zentralfriedhof Friedrichsfelde statt. Die Bundesvorsitzenden der Linken, Ines Schwertner und Jan van Aken, sowie Vertreter des Berliner Landesverbands legten Kränze und rote Nelken nieder. Erwartet wurden bis zu 7.000 Teilnehmer, die der verstorbenen Kommunistenführer gedachten.
Am Nachmittag schloss sich eine Gedenkveranstaltung in der Berliner Geschichtswerkstatt an, bei der auch Michael Müller, der frühere Regierende Bürgermeister Berlins, anwesend war.
Hintergrund der Ereignisse
Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nach dem Spartakusaufstand von Mitgliedern einer Bürgerwehr festgenommen und anschließend von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division erschossen. Ihr Tod gilt als Wendepunkt in der deutschen Geschichte und wird jedes Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Demonstrationen gewürdigt.
Die jährliche Gedenkveranstaltung unterstreicht die Bedeutung von Luxemburgs und Liebknechts Einsatz für soziale Gerechtigkeit und politische Gleichheit. Doch die wiederholten Spannungen zwischen Polizei und Demonstranten werfen Fragen über die Sicherheit solcher Veranstaltungen auf.
Quelle: www.sn2world.com/de, rbb24.de