Inhaltsverzeichnis:
- Rückgang der Überschuldungsquote in Deutschland
- Zunahme von Dauerverschuldung und Konsumschulden
- Regionale Unterschiede und Altersgruppen
- Prognose - Wirtschaftlicher Druck könnte neue Herausforderungen schaffen
Rückgang der Überschuldungsquote in Deutschland
Laut Schuldner-Atlas 2024 ist die Zahl der überschuldeten Bundesbürger auf etwa 5,6 Millionen Personen gefallen. Dies stellt einen historischen Tiefststand dar. Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang in Brandenburg, wo die Verschuldungsquote in den letzten zehn Jahren in allen Landkreisen gesunken ist. In Brandenburg sind aktuell knapp unter 160.000 Menschen überschuldet, etwa 5.000 weniger als im Vorjahr.
Auch in Berlin sank die absolute Zahl der überschuldeten Personen im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings führte eine Bevölkerungsanpassung nach dem Zensus dazu, dass die Überschuldungsquote leicht anstieg. Besonders betroffen waren die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, während Charlottenburg-Wilmersdorf die niedrigste Schuldnerquote der Hauptstadt aufweist.
Zunahme von Dauerverschuldung und Konsumschulden
Trotz der insgesamt positiven Entwicklung gibt es Bereiche mit wachsenden Problemen. Die Zahl der Dauerverschuldeten ist zwischen 2021 und 2024 erheblich gestiegen. Rund 165.000 Deutsche mehr sind langfristig überschuldet, vor allem Personen mit niedrigem Einkommen oder Familien, die bereits seit Generationen in einer Schuldenspirale feststecken.
Eine weitere Problematik betrifft die sogenannte Konsumüberschuldung, die vor allem junge Menschen mit geringem Einkommen betrifft. Diese Gruppe verschuldet sich häufig für den Erwerb von Markenprodukten, kann ihre Schulden jedoch oft innerhalb kurzer Zeit wieder begleichen. Im Gegensatz dazu nimmt die Überschuldung bei Besserverdienenden weiter ab, was auf eine zunehmende Sparbereitschaft hinweist.
Regionale Unterschiede und Altersgruppen
Ein Blick auf die Regionen zeigt eine Annäherung zwischen Ost- und Westdeutschland. Die Überschuldungsquote im Osten sank stärker als im Westen, wobei die Werte mit 8,36 Prozent im Osten und 8,04 Prozent im Westen deutlich näher beieinanderliegen als noch vor zehn Jahren. Damals betrug die Differenz über einen Prozentpunkt.
Altersbedingt sind vor allem Menschen zwischen 30 und 50 Jahren von Überschuldung betroffen. Dies hängt häufig mit geplanten Investitionen wie dem Erwerb von Eigenheimen oder der Finanzierung von Bildung zusammen. In Berlin zeigen Bezirke wie Spandau und Mitte weiterhin die höchsten Schuldnerquoten.
Prognose - Wirtschaftlicher Druck könnte neue Herausforderungen schaffen
Die Experten der Creditreform erwarten für die kommenden Jahre keine Entspannung. Der Verlust gut bezahlter Arbeitsplätze rückt aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung zunehmend in den Fokus. Besonders die Industrie steht unter anhaltendem Druck, was zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit führen könnte. Diese Entwicklungen dürften die Überschuldungssituation in bestimmten Bevölkerungsgruppen verschärfen.
Der Schuldner-Atlas 2024 zeigt, dass Deutschland zwar insgesamt auf einem positiven Weg ist, die Herausforderungen für einzelne Bevölkerungsgruppen jedoch weiterhin groß bleiben.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de
