Donnerstag, 20 Februar 2025 12:20

Warnstreik in Berlin - BVG-Busse und Bahnen stehen für 48 Stunden still

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Warnstreik-Berlin Warnstreik-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Pendler müssen sich auf massive Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Seit Donnerstagmorgen um 3:00 Uhr stehen Busse, Trams und U-Bahnen in Berlin still. Grund ist ein 48-stündiger Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Erst am Samstag wird der Betrieb wieder regulär aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis:

Einschränkungen im Berliner Verkehr

Der Ausstand betrifft fast den gesamten Nahverkehr der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Trams, U-Bahnen und die meisten Buslinien fahren nicht. Lediglich einige Busse, die von Subunternehmen betrieben werden, sind unterwegs. Die BVG informierte, dass folgende Linien weiterhin fahren:

  • Normale Buslinien: 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380
  • Nachtbusse: N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97
  • Teilweise eingeschränkt: 112, 124, 184, 744, 893, N68, X36

Die Berliner Verkehrsinformationszentrale meldete am Morgen bereits zahlreiche Staus. Besonders betroffen sind Marzahn, Lichtenberg, Spandau, Biesdorf sowie die Hermann- und Karl-Marx-Straße in Neukölln. Auch auf der Stadtautobahn kommt es zu Verzögerungen.

Ersatzmaßnahmen und Auswirkungen auf die S-Bahn

Die Berliner S-Bahn, Regional- und Fernverkehr sowie BVG-Fähren sind vom Streik nicht betroffen. Um das hohe Fahrgastaufkommen aufzufangen, verstärkt die S-Bahn ihr Angebot:

  • Zwischen 9:00 und 14:00 Uhr gibt es zusätzliche Fahrten.
  • Die S1 fährt öfter zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz.
  • Die S3 verstärkt den Betrieb zwischen Karlshorst und Ostbahnhof.
  • Die S5 bietet zusätzliche Fahrten zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße.

Besonders für das Fußballspiel von Hertha BSC im Olympiastadion am Freitagabend sind Sondermaßnahmen geplant. Ab 16:30 Uhr werden 15 Züge pro Stunde zwischen Innenstadt und Olympiastadion eingesetzt. Nach Spielende sind es 18 Züge pro Stunde in Richtung Innenstadt.

Tarifkonflikt – Verhandlungen zwischen Verdi und BVG

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die 16.000 BVG-Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 750 Euro pro Monat bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Zudem verlangt sie:

  • Ein 13. Monatsgehalt
  • 300 Euro Zulage für Fahrdienst- und Wechselschichtarbeiter
  • 200 Euro Schichtzulage

Die BVG hatte zuletzt eine Lohnerhöhung von 17,6 Prozent angeboten, doch Verdi hält das für unzureichend. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen beiden Parteien ist für Mittwoch nächste Woche angesetzt.

Die BVG kritisierte den erneuten Warnstreik scharf. Das Unternehmen wirft der Gewerkschaft vor, die wirtschaftliche Lage der BVG nicht ernst zu nehmen und die Realität zu verkennen.

Der Warnstreik legt für zwei Tage den öffentlichen Nahverkehr in Berlin weitgehend lahm. Pendler müssen sich auf lange Staus und überfüllte S-Bahnen einstellen. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der BVG entscheidet, ob weitere Streiks drohen oder eine Einigung erzielt wird.

Quelle:  wpblogs4free.com/de, rbb24.de