450.000 Betroffene in Berlin, 260.000 in Brandenburg
In der Hauptstadt Berlin leben laut der Erhebung rund 450.000 Menschen mit der Diagnose Depression. Dies entspricht etwa 13,3 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten liegt Berlin damit leicht über dem Durchschnitt. Besonders hoch ist die Rate in Nürnberg mit 16,6 Prozent, während Dresden mit 10,8 Prozent zu den Großstädten mit einer niedrigeren Diagnoserate zählt.
In Brandenburg sieht das Bild etwas anders aus. Hier sind rund 260.000 Menschen betroffen, was einem Anteil von 11,4 Prozent der Bevölkerung entspricht. Es gibt jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Regionen des Landes. Besonders stark betroffen sind ländliche Kreise, die weiter von der Hauptstadt entfernt liegen, wie Prignitz mit 14,3 Prozent und Spree-Neiße mit 13,8 Prozent. In städtischeren Kreisen wie Potsdam-Mittelmark (9,5 Prozent) und Märkisch-Oderland (9,8 Prozent) liegen die Zahlen hingegen unter dem Landesdurchschnitt.
Frauen und ältere Menschen stark betroffen
Die Erhebung zeigt außerdem, dass ältere Menschen und Frauen besonders häufig unter Depressionen leiden. In Berlin ist jeder vierte Mensch im Alter zwischen 80 und 84 Jahren betroffen. In Brandenburg liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei jedem fünften Menschen. Das bedeutet, dass zwischen 20 und 25 Prozent der Menschen in diesen Altersgruppen mit Depressionen diagnostiziert wurden.
Auch Frauen sind häufiger betroffen als Männer. In Berlin liegt der Anteil der erkrankten Frauen bei 16,6 Prozent, in Brandenburg bei 14,4 Prozent. Frauen suchen zudem häufiger professionelle Hilfe auf, während Männer seltener Hilfsangebote in Anspruch nehmen und ein höheres Suizidrisiko aufweisen.
Regionale Unterschiede und statistische Genauigkeit
Die Datengrundlage des Gesundheitsatlas stützt sich auf die Versichertengemeinschaft der AOK Nordost, die für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist und rund 1,7 Millionen Versicherte zählt. Durch ein spezielles statistisches Verfahren können jedoch verlässliche Aussagen für die gesamte Bevölkerung getroffen werden, auch wenn nicht alle Daten auf AOK-Versicherte beschränkt sind.
Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur die Dringlichkeit des Themas, sondern auch die regionalen Unterschiede und die besonderen Herausforderungen, denen bestimmte Bevölkerungsgruppen gegenüberstehen.
Quelle: www.24edu.info/de, rbb24.de