Kapazitätsengpässe und ungenutzte Ressourcen
Die Sportstätten in Berlin weisen signifikante Mängel auf, und ein erheblicher Sanierungsbedarf bleibt ungedeckt. Die letzte Erhebung zeigte, dass 942 der etwa 4.000 Sportflächen schwerwiegende Schäden aufwiesen oder gänzlich unbenutzbar waren. Trotz eines aufgestockten Sanierungsprogramms des Senats, das jetzt jährlich 30 Millionen Euro bereitstellt, sehen Kritiker diese Summe als unzureichend an. Darüber hinaus werden die verfügbaren Mittel nicht immer vollständig abgerufen, was 2022 in vier Bezirken dazu führte, dass weniger als 75% des für Sanierungsmaßnahmen vorgesehenen Geldes genutzt wurde.
Digitale Herausforderungen und administrative Hürden
Seit Anfang des Jahres wurde die digitale Vergabe von Sportstätten eingeführt, die zwar die Buchung vereinfachen soll, jedoch Kritik wegen mangelnder Berücksichtigung von Entfernungen zwischen den Sportstätten und den Nutzern hervorruft. Darüber hinaus stellt die Bürokratie ein weiteres Hindernis dar. Hohe und komplizierte bürokratische Hürden verhindern oft eine effiziente Nutzung der vorhandenen Mittel, wie David Kozlowski vom Landessportbund betont.
Trotz der Kritik und Herausforderungen sieht Franziska Becker, Staatssekretärin für Sport, die Situation positiv und betont die Effizienz des Sanierungsprogramms. Um jedoch eine langfristige Verbesserung zu erreichen, muss die politische Agenda die Sportinfrastruktur weiterhin priorisieren und sowohl lokale als auch europäische und bundesweite Ressourcen besser nutzen. Nur so kann Berlin seine Rolle als führende Sportstadt Deutschlands festigen und den Bedürfnissen seiner wachsenden sportbegeisterten Bevölkerung gerecht werden.
Quelle: RBB24