Hintergrund der Absage
Die Friedrichshain - Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann wird von Sönmez direkt für die Absage verantwortlich gemacht. Er behauptet, Herrmann habe kein Interesse an der Wiederaufnahme des Festes, das in der Vergangenheit als friedliche Alternative zu den sonst oft gewalttätigen 1. Mai - Demonstrationen galt. Auf der anderen Seite betont der Bezirk, es habe nie konkrete Planungen für das Jahr 2023 gegeben. Zusätzlich würden sich laut einer Umfrage von 2018 viele Anwohner ein anderes Konzept für die Veranstaltung wünschen.
Probleme bei der Vorbereitung
Sönmez räumt ein, dass die Planungen dieses Jahr nicht so intensiv wie früher vorangetrieben wurden, begründet dies jedoch mit schweren persönlichen Verlusten. Trotz früherer Gespräche mit der Polizei und positiver Rückmeldungen bezüglich seines Sicherheitskonzepts, fehlte die endgültige Zustimmung des Bezirks und die finanzielle Unterstützung, um das Fest wie geplant durchzuführen.
Reaktionen und Kritik
Innensenatorin Iris Spranger äußerte sich ebenfalls verärgert über die Situation und kritisierte den Bezirk für das Fehlen alternativer friedlicher Veranstaltungen am 1. Mai. Sie betonte, das "MyFest" habe über Jahre hinweg als Aushängeschild für ein friedliches Miteinander gedient. Die Entscheidung, das Fest nicht zu unterstützen, stößt daher auf Unverständnis und Kritik sowohl von politischer Seite als auch von den Veranstaltern.
Ausblick und mögliche Lösungen
Trotz der aktuellen Absage hat Sönmez das Fest nicht endgültig aufgegeben. Er plant, im Sommer aus der Türkei zurückzukehren und eine Unterschriftenaktion zu starten, um das "MyFest" für 2025 neu zu beleben. Dies zeigt, dass das Bedürfnis und der Wille für solche kulturellen Veranstaltungen in Berlin weiterhin bestehen, jedoch eine bessere Kommunikation und Kooperation zwischen den Veranstaltern und dem Bezirk erforderlich sind.
Das "MyFest" steht an einem kritischen Punkt. Die Herausforderungen in der Planung und Durchführung solcher Großveranstaltungen in urbanen Räumen sind komplex und erfordern ein ausgewogenes Vorgehen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Die Zukunft des Festes hängt davon ab, ob es gelingt, einen Dialog zwischen den Organisatoren, den Anwohnern und den politischen Verantwortlichen zu etablieren, der zu tragfähigen Kompromissen führt.
Quelle: rbb24.de