Mittwoch, 19 Juni 2024 11:10

Berliner Gymnasium sagt Abiturfeier wegen pro - palästinensischer Proteste ab

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Gymnasium Gymnasium fot: pixabay

Das Gymnasium Tiergarten in Berlin hat die für den 5. Juli geplante Abiturfeier abgesagt. Als Grund für diese Entscheidung nennt die Schulleitung die Befürchtung vor pro - palästinensischen Protesten. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im Kino Delphi in Charlottenburg stattfinden, jedoch erhöhte sich die Sorge vor möglichen Konflikten durch politische Demonstrationen der Schüler. Laut Berichten von „Tagesspiegel“ und anderen lokalen Medien hatten sich etwa 50 der 120 Schüler in einer WhatsApp-Gruppe entschlossen, die Veranstaltung für politische Aussagen zu nutzen.

Reaktion der Schule und Behörden

Die Schulleitung hat sich öffentlich nicht zu den Details geäußert, sondern die Kommunikation an die Senatsbildungsverwaltung weitergeleitet. Von dort wurde bestätigt, dass man über die Medien von der Absage erfahren habe und nun die Schulaufsicht involviert sei. Ein Sprecher der Bildungsverwaltung erklärte, dass man in Zusammenarbeit mit der Schule eine angemessene Lösung finden wolle, um die Zeugnisübergabe in einem geeigneten Rahmen sicherzustellen.

Politische Dimension des Protests

Diese Entwicklung ist ein neues Phänomen in der Berliner Bildungslandschaft, das auf größere politische Strömungen innerhalb der Stadt hinweist. Bereits im Mai gab es ähnliche Vorfälle an der Freien Universität und der Humboldt - Universität, wo pro - palästinensische Proteste zu polizeilichen Einsätzen führten. Zuletzt hatte eine Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften aus Protest gegen Israel stattgefunden, die erst nach polizeilicher Räumung endete. Dieser Vorfall und die geplanten Demonstrationen der Abiturienten zeigen eine wachsende politische Mobilisierung unter Studenten und Schülern in Berlin.

Die Absage der Abiturfeier des Gymnasiums Tiergarten wirft ein Licht auf die zunehmenden politischen Spannungen in Bildungseinrichtungen. Die Behörden und die Schule arbeiten derzeit an Lösungen, um eine sichere und konfliktfreie Übergabe der Abiturzeugnisse zu gewährleisten. Dieser Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Bildungseinrichtungen in politisch aufgeladenen Zeiten stellen müssen, und betont die Notwendigkeit einer klaren Trennung zwischen Bildungsveranstaltungen und politischem Aktivismus.

Quelle: Berliner Morgenpost