Eskalation im Konflikt um Arbeitsbedingungen
Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Berliner Senat über die Arbeitsbedingungen in den Kitas sind ins Stocken geraten. Kalle Kunkel, der Pressesprecher von Verdi, betonte die Frustration über die fehlende Bereitschaft des Senats, verbindliche Maßnahmen zur Entlastung der Erzieherinnen und Erzieher festzulegen. Die Gewerkschaft argumentiert, dass die derzeitige Situation die pädagogische Qualität beeinträchtigt und die Belastung für die Beschäftigten untragbar ist.
Verdi fordert konkrete Regelungen zur Entlastung der Erzieher in den kommunalen Kitas. Dabei geht es insbesondere um die Festlegung der maximalen Kinderzahl pro Betreuer. Trotz der Dringlichkeit dieser Forderungen wurde bisher keine Einigung erzielt, was den Streik unvermeidlich macht.
Reaktionen auf den Streik
Dirk Stettner, der CDU-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, kritisierte die Gewerkschaft scharf. Er warf Verdi vor, die Mitarbeiter der Kitas für politische Zwecke zu instrumentalisieren, was die Situation der Einrichtungen weiter verschlechtern würde. Im Gegensatz dazu unterstützen die Koalitionspartner der CDU, die SPD sowie die Grünen und die Linke, das Streikrecht der Gewerkschaft.
Mögliche Lösungen und Herausforderungen
Ein möglicher Ausweg könnte das sogenannte „Kieler Modell“ sein, eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber über Mindestbesetzungen, die bereits in Schleswig-Holstein erfolgreich umgesetzt wurde. Für Verdi wäre dies eine Stärkung ihrer Position, ohne die Richtlinien der Tarifgemeinschaft der Länder zu verletzen.
Währenddessen betonte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch die Bemühungen um eine Notbetreuung, um die Betreuungslücke während des Streiks zu schließen. Doch auch hier gibt es bisher keine Einigung darüber, wie viele Kinder betreut werden sollen.
Die Gewerkschaften kritisieren, dass der Senat sich für „nicht zuständig“ erklärt. Dies und der Mangel an Kompromissbereitschaft seitens der Gewerkschaften könnten rechtliche Schritte seitens des Landes Berlin nach sich ziehen, was die Lage weiter kompliziert.
Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de