Streckenkürzungen und Flottenreduzierung
Ryanair wird seine Präsenz am Flughafen BER um 20 Prozent verringern, was den Wegfall von sechs Verbindungen und eine Reduktion der am Flughafen stationierten Flugzeuge von neun auf sieben umfasst. Betroffen von der Streichung sind die Destinationen Brüssel, Kaunas, Krakau, Luxemburg, Riga und Chania. Die genauen Zeitpunkte, ab wann diese Änderungen greifen, bleiben jedoch vorerst unklar.
Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Reduktion um zwei Flugzeuge führt zu einem Verlust von etwa 60 Arbeitsplätzen am Standort, basierend auf der Schätzung, dass jeder Flieger etwa 30 Arbeitsplätze sichert. Dies stellt eine direkte Folge der gestiegenen Kosten dar und wirft Fragen bezüglich der langfristigen Verpflichtungen von Ryanair in der Region auf. Zuletzt hatte die Fluggesellschaft im Sommer ihr Angebot noch ausgebaut und verzeichnete ein Passagierwachstum von 15 Prozent am BER.
Politische und wirtschaftliche Herausforderungen
Der Flughafenverband ADV und Ryanair selbst warnen vor den negativen Auswirkungen der erhöhten Luftverkehrssteuern auf den Luftfahrtstandort Deutschland. Ryanair fordert eine Rücknahme der Steuererhöhungen und droht mit weiteren Reduktionen des Angebots, sollten die Rahmenbedingungen sich nicht verbessern. Die Luftverkehrssteuer, die seit 2011 besteht, belastet deutsche Airlines zunehmend und könnte laut Kritikern zu einer weiteren Abwanderung der Fluggesellschaften führen.
Zukunft der Luftfahrt am BER
Die Entscheidung von Ryanair verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen sich Airlines in Deutschland konfrontiert sehen. Die Luftverkehrssteuer, welche einst zur Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmaßnahmen eingeführt wurde, wird zunehmend zum Hindernis für das Wachstum im Luftverkehrssektor. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die Forderungen der Luftfahrtindustrie reagieren und welche langfristigen Auswirkungen diese Entwicklungen auf den Flughafen Berlin-Brandenburg haben werden.
Quelle: RBB24