Dienstag, 17 September 2024 14:47

Berlin: Die Effektivität von Hunden in der Schmerztherapie

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Tiergestützte Therapie Tiergestützte Therapie fot: pixabay / illustrativ

Die Humboldt-Universität zu Berlin liefert aufschlussreiche Ergebnisse in der neuesten Studie über den Einfluss von Hunden auf die Schmerzwahrnehmung und -bewältigung bei Menschen. Diese Forschung zeigt deutlich, dass Hunde nicht nur treue Gefährten im Alltag sind, sondern auch eine wesentliche Rolle in therapeutischen Prozessen spielen können. Indem sie die Schmerzintensität verringern und die Schmerzbewältigung verbessern, übertreffen Hunde menschliche Begleiter in dieser speziellen Funktion.

Rolle der Hunde bei der Schmerzbewältigung

Das Team um Heidi Mauersberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozial- und Organisationspsychologie, hat herausgefunden, dass die Anwesenheit von Hunden während schmerzhafter Erfahrungen zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzintensität führt. Die Forscher verglichen die Effekte der Begleitung durch den eigenen Hund mit denen einer menschlichen Begleitperson und festgestellten, dass Hunde effektiver sind. Diese Überlegenheit könnte aus ihrer nicht wertenden und rein unterstützenden Natur resultieren.

Experimentelle Beweise und Methodik

In einem kontrollierten Experiment wurden die Teilnehmer aufgefordert, ihre Hand in eiskaltes Wasser zu tauchen, während sie entweder von ihrem Hund, einer befreundeten Person oder gar niemandem begleitet wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Schmerzintensität bei Anwesenheit des eigenen Hundes signifikant geringer war. Zudem wurde eine verbesserte Schmerzbewältigung und eine Reduzierung der physiologischen Stressreaktionen beobachtet. Ein weiteres Experiment mit unbekannten Hunden bestätigte diese Befunde, insbesondere bei Teilnehmern, die eine positive Einstellung zu Hunden hatten.

Implikationen für die Zukunft der Schmerztherapie

Die Studie eröffnet neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden. Angesichts der steigenden Zahl an registrierten Hunden in Berlin und Brandenburg könnten diese Erkenntnisse zu einer erhöhten Nutzung von Hunden in Krankenhäusern, bei operativen Eingriffen oder in der täglichen Bewältigung von chronischen Schmerzen führen. Die Wissenschaftlerin Mauersberger betont das Potenzial, das in der tiergestützten Therapie liegt, und wie diese unsere Herangehensweise an das Schmerzmanagement revolutionieren könnte.

Hunde als unersetzliche Helfer im Kampf gegen Schmerzen

Die Forschungsergebnisse der Humboldt-Universität unterstreichen die herausragende Rolle von Hunden als Schmerzhelfer. Mit ihrer Fähigkeit, emotional zu unterstützen und physiologische Stressreaktionen zu mindern, könnten Hunde eine zunehmend wichtige Rolle in der modernen Medizin spielen. Dieser Ansatz bietet eine wissenschaftlich fundierte, innovative Alternative zur herkömmlichen Schmerztherapie und eröffnet neue Wege zur Verbesserung der Lebensqualität von Schmerzpatienten.

Quelle: wpblogs4free.com, RBB24