Damit ist München weiterhin Deutschlands teuerstes Pflaster. Das hohe Preisniveau liegt zum einen in den höheren Verdiensten in der Landeshauptstadt begründet, andererseits in der ungebrochen hohen Nachfrage nach Eigentumswohnungen.
„Es gab bei vielen Marktbeobachter:innen die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall. Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind. Denn ob als Anlageobjekt oder zur Selbstnutzung: Sein Geld in Betongold zu investieren, ist für viele Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten sehr attraktiv“, erläutert Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24.
Für die Auswertung hat ImmoScout24 die durchschnittlichen Angebotspreise für eine neugebaute Eigentumswohnung und ein neu errichtetes Einfamilienhaus in München und im Umland analysiert. Referenzobjekte waren dabei eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern sowie ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf 600 Quadratmeter Grundfläche. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise.
Im Münchner Stadtteil „Am Hart“ stiegen die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen am stärksten. 5,9 Prozent mehr verlangten Anbieter:innen im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Jahr zuvor. In Milbertshofen verteuerten sich die Neubau-Eigentumswohnungen um 5,8 Prozent. Auch im Bezirk Hasenbergl legten die Verkäufer:innen 5,7 Prozent auf den Angebotspreis drauf. Die Münchner Altstadt verzeichnete mit 1,6 Prozent die schwächste Preissteigerung im vergangenen Jahr. Mit einem Angebotskaufpreis von rund 890.000 Euro für eine Neubauwohnung mit drei Zimmern ist hier bereits ein sehr hohes Preisniveau erreicht.
Maxvorstadt fast doppelt so teuer wie Langwied
Doch es geht noch teurer. In fünf Stadtteilen verlangten Anbieter:innen Kaufpreise von über eine Million Euro für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern, darunter Schwabing-West, Lehel, Au und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Mit Angebotskaufpreisen von 1,1 Millionen Euro ist Maxvorstadt Münchens teuerster Stadtteil.
Zwischen dem teuersten und dem günstigsten Stadtteil Münchens liegen 12 Kilometer, 6 U-Bahn-Stationen und 510.000 Euro. Denn in Langwied fanden sich im vierten Quartal 2020 noch Neubauwohnungen mit 80 Quadratmetern für unter 600.000 Euro.
Neugebautes Einfamilienhaus im Kreis Aichach-Friedberg ist 830.000 Euro günstiger als das Münchner Pendant
Für ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche verlangten Anbieter:innen in der bayerischen Landeshauptstadt im vierten Quartal 2020 rund 1,5 Millionen Euro. Nirgendwo sonst in Deutschland wurden so hohe Preise aufgerufen. Damit scheint die bayerische Landeshauptstadt ein Plateau erreicht zu haben. Eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigte die Analyse von ImmoScout24 nicht mehr. Auch in Rosenheim und in den Kreisen Miesbach, Starnberg, Fürstenfeldbruck und München stagnierten die Kaufpreise mit einem minimalen Zuwachs von 0,4 Prozent auf ihrem bereits sehr hohen Vorjahresniveau. Dieser Effekt blieb in Augsburg und Landsberg am Lech aus. Hier kletterten die Kaufpreise mit 2,3 Prozent am stärksten.
Am günstigsten lässt sich der Wunsch vom eigenen Haus im 65 Kilometer von München entfernten Kreis Aichach-Friedberg mit rund 670.000 Euro erfüllen. Ein Neubau-Einfamilienhaus wird im vierten Quartal 2020 für weniger als die Hälfte des Preises des Münchner Pendants angeboten.
„Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen. Finanziell kann es ein großer Vorteil sein, einige Kilometer mehr Fahrtzeit auf sich zu nehmen und dafür beim Kaufpreis zu sparen. Kaufinteressent:innen sollten allerdings auf die Verkehrsanbindung und die Infrastruktur am neuen Wohnort achten. Die Kartenansicht auf ImmoScout24 zeigt diese wichtigen Faktoren an, inklusive Internet- und Mobilfunkverbindung”, so Kristian Kehlert.
Service für die Medien:
In der angehängten Medieninformation finden Sie die Daten in Tabellenform. Auf Rückfrage stellen wir Ihnen gerne die Tabellen zu den anderen untersuchten Städten und zum Umland zur Verfügung.
Methodik
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen beziehen sich auf eine 80 Quadratmeter große 3-Zimmer-Wohnung, erbaut in den letzten zwei Kalenderjahren und mit gepflegter Ausstattungsqualität. Die durchschnittlichen Hauspreise beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf einem Grundstück mit 600 Quadratmetern, ebenfalls erbaut in den letzten zwei Kalenderjahren und mit gepflegter Ausstattungsqualität. Die Preise wurden auf Basis aller bei ImmoScout24 inserierten und mit diesen Merkmalen ausgestatteten Neubauobjekte ermittelt. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise. Der Prozentwert beschreibt das Preiswachstum zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem vierten Quartal 2020. Die gesamte Zeitreihe wurde neu berechnet und auf Basis der hinzugewonnenen Daten auch eine Korrektur der Daten von 2019 vorgenommen. Dadurch kommt es in einigen Fällen zu Abweichungen zu den kommunizierten Werten aus dem letzten Jahr. Die Anpassungen erlauben eine realistischere Abbildung des Marktes.
Über ImmoScout24
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