Donnerstag, 04 Juli 2024 13:20

Anhaltende Warnstreiks in Berliner Kitas erhöhen den Druck auf den Senat

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Berlin - Kitas Berlin - Kitas fot: pixabay

In Berlin spitzt sich die Situation in den kommunalen Kindertagesstätten weiter zu. Ein von der Gewerkschaft Verdi initiierter Warnstreik, der heute stattfindet, zeigt die wachsende Unzufriedenheit unter den Beschäftigten. Diese fordern verbesserte Arbeitsbedingungen und eine höhere pädagogische Qualität. Es droht sogar eine komplette Streikwoche, sollte es zu keiner Einigung kommen.

Kundgebung und Solidarität

Heute haben sich rund 3.000 Menschen vor dem Berliner Abgeordnetenhaus versammelt, um für bessere Bedingungen in den städtischen Kitas zu demonstrieren. Die Veranstaltung, die im Rahmen des Streiks der landeseigenen Kindertageseinrichtungen stattfand, zeigte eine breite Solidarität von Eltern und Erzieherinnen. Die Kundgebung war ein deutliches Signal an den Senat, die Forderungen der Gewerkschaft ernst zu nehmen.

Forderungen der Gewerkschaft Verdi

Verdi stellt klare Forderungen - kleinere Gruppen in den Kitas, mehr Zeit für die Ausbildung des Personals und insgesamt bessere Arbeitsbedingungen. Diese sollen in einem sogenannten Entlastungstarifvertrag festgeschrieben werden. Die Gewerkschaft möchte damit den Druck auf den Berliner Senat erhöhen, um in Verhandlungen über diese Punkte zu treten. Unterstützung erhält Verdi von der Gewerkschaft GEW, die ebenfalls an den Streiks beteiligt ist.

Kritik von Finanzsenator Evers

Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hat die Streiks als „Sinnlosstreiks“ bezeichnet und kritisiert, dass sie auf dem Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen werden. Laut Evers kann Berlin nicht über einen Tarifvertrag verhandeln, da die Stadt Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) ist und daher in tarifrechtlichen Fragen nicht eigenständig entscheiden kann.

Kommentar von Verdi

Verdi weist die Argumente von Senator Evers zurück und betont, dass die formale Haltung des Senators den wahren politischen Willen verschleiere. Andrea Kühnemann, die Landesbezirksleiterin von Verdi, fordert, dass Evers „aus seiner Trotzphase herauskommen“ müsse, um konstruktive Lösungen zu finden.

Sollte der Senat weiterhin nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen, ist für die Zeit vom 8. bis 12. Juli eine fünftägige Streikwoche angekündigt. Dies würde den Betrieb in etwa 280 städtischen Kitas, in denen rund 35.000 Kinder betreut werden, erheblich beeinträchtigen. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten entscheidend für die Zukunft der pädagogischen Qualität und der Arbeitsbedingungen in den Berliner Kitas sein.

Quelle: RBB24