Donnerstag, 05 Juni 2025 12:50

Tod von 15 Patienten, weitere Exhumierungen

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Mordverdacht Mordverdacht Foto: pixabay

Ein Arzt aus Berlin steht im Verdacht, als Palliativmediziner insgesamt 15 Menschen getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, Patienten mit einer tödlichen Medikamentenmischung ohne medizinischen Grund getötet zu haben. Derzeit befindet sich der 40-Jährige in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.

Inhaltsverzeichnis:

Leiche in Rudow exhumiert

Am Mittwoch wurde auf dem Evangelischen Friedhof in Berlin-Rudow ein Leichnam ausgegraben. Es handelt sich um einen Mann, der zum Zeitpunkt seines Todes 66 Jahre alt war und im Juli 2022 starb. Die Staatsanwaltschaft ließ die Exhumierung veranlassen, um die genaue Todesursache zu klären. Der Körper wird nun gerichtsmedizinisch untersucht.

Weitere Exhumierungen geplant

Mindestens zwei weitere Exhumierungen sind bereits geplant, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weitere könnten folgen. Das Verfahren ist komplex, denn es laufen noch Ermittlungen in 75 zusätzlichen Fällen. Ein Termin für den Prozess vor dem Berliner Landgericht steht noch nicht fest.

Taten bei Pflegedienst in Berlin

Der beschuldigte Arzt soll die mutmaßlichen Taten im Rahmen seiner Tätigkeit bei einem Pflegedienst in Berlin begangen haben. Die Staatsanwaltschaft führt 15 Fälle auf, die sich zwischen dem 22. September 2021 und dem 24. Juli 2024 ereigneten. Die Opfer waren zwölf Frauen und drei Männer. Das jüngste Opfer war 25 Jahre alt, das älteste 94.

Dem Arzt wird vorgeworfen, ohne Wissen der Betroffenen und ohne medizinische Notwendigkeit tödliche Medikamentencocktails verabreicht zu haben. Die Mischung bestand aus verschiedenen Substanzen, deren genaue Zusammensetzung noch untersucht wird. Die Handlungen stehen im Widerspruch zu den Grundsätzen der Palliativmedizin, die auf Schmerzlinderung und Lebensqualität ausgerichtet ist.

Ermittlungsgruppe des LKA im Einsatz

Eine spezielle Ermittlungsgruppe des Morddezernats beim Berliner Landeskriminalamt wurde eingerichtet, um die Hintergründe aufzuklären. Die Beamten haben bereits Hunderte Patientenunterlagen ausgewertet. Auch Hinweise aus Pflegeeinrichtungen spielten dabei eine wichtige Rolle.

Die Ermittler prüfen sorgfältig alle verfügbaren Daten. Auch Angehörige von verstorbenen Patienten wurden kontaktiert. Derzeit bleibt offen, wie viele weitere Todesfälle noch untersucht werden müssen. Die Berliner Justiz arbeitet mit Hochdruck daran, alle möglichen Straftaten aufzuklären.

Quelle: RBB24, webrivaig.com/de