Inhaltsverzeichnis:
- Aletta von Massenbach und der Plan für schnellere Kontrollen
- Dennis Dobrowolski nennt Zahlen und Einschränkungen
- Flüssigkeiten bleiben Problem bei der Kontrolle
- Software-Update soll bald Verbesserungen bringen
- Zeitfaktor bleibt entscheidend für Reisende
Aletta von Massenbach und der Plan für schnellere Kontrollen
Ende 2023 begann die Installation der neuen CT-Scanner. Insgesamt 24 Geräte wurden bis Mitte 2025 in Betrieb genommen, je acht in Terminal 2 sowie in den Kontrollbereichen 1 und 5 von Terminal 1. Flughafenchefin Aletta von Massenbach versprach bereits im November 2024, dass diese Technologie den Reisenden künftig „einfachere und schnellere Abläufe“ bieten werde.
Die neuen Scanner ermöglichen es, elektronische Geräte und Flüssigkeiten im Gepäck zu belassen, was theoretisch die Wartezeit deutlich senken sollte. Reisende müssen also weder Laptops noch Flaschen auspacken. Dennoch berichten viele Passagiere von gegenteiligen Erfahrungen: Staus bilden sich hinter den Geräten, weil zahlreiche Gepäckstücke in die manuelle Nachkontrolle müssen.
Mehrere Mitarbeitende des Rundfunks Berlin-Brandenburg schilderten ähnliche Situationen. Auch auf Plattformen wie rbb24 oder Facebook finden sich zahlreiche Kommentare über verlängerte Wartezeiten bei den neuen Scannern.
Dennis Dobrowolski nennt Zahlen und Einschränkungen
Der Sprecher des Flughafens, Dennis Dobrowolski, betonte auf Anfrage, dass die Wartezeiten im ersten Halbjahr 2025 „insgesamt gesenkt“ werden konnten. Allerdings zählt der Flughafen BER nur die Zeit bis zum Beginn der Sicherheitskontrolle, nicht jedoch die Dauer der Nachkontrollen. Diese werden „nicht erfasst, da sie stark variieren können“.
Zur Verteidigung der neuen Technik verweist der BER auf Leistungsdaten:
- 175 abgefertigte Personen pro Stunde an den neuen CT-Scannern in Terminal 2,
- 84 pro Stunde an den alten Röntgen-Scannern im Terminal 1 im Jahr 2024.
Diese Werte lassen sich jedoch schwer vergleichen. Die Messungen stammen aus verschiedenen Terminals und Zeiträumen. Zudem stehen noch keine vollständigen Daten für die alten Geräte im Jahr 2025 zur Verfügung. Laut Dobrowolski sei „die Auswertung noch nicht abgeschlossen“.
Rund 75 Prozent der Passagiere nutzen inzwischen die CT-Scanner, obwohl diese nur etwa 57 Prozent aller installierten Geräte am BER ausmachen. Diese ungleiche Verteilung könnte die hohe Zahl der abgefertigten Personen pro Stunde statistisch verzerren.
Flüssigkeiten bleiben Problem bei der Kontrolle
Viele Reisende erleben Verwirrung bei der Handhabung von Flüssigkeiten. Obwohl die CT-Technik größere Mengen erkennen kann, gelten am BER weiterhin die alten Regeln. Der Grund dafür sind nationale Vorgaben der Bundespolizei. Flüssigkeiten über 100 Milliliter müssen deshalb nach wie vor überprüft werden.
In anderen deutschen Flughäfen ist man bereits weiter:
- Frankfurt am Main und
- München
erlauben seit Mitte September 2025 Flüssigkeiten bis zu zwei Litern im Handgepäck.
Am Flughafen BER bleibt diese Menge wegen fehlender Software-Freigaben verboten. Dobrowolski empfiehlt daher weiterhin die klassische Regelung: maximal 100 Milliliter pro Behälter, insgesamt nicht mehr als 1 Liter.
Das sorgt für Frust bei Reisenden. Wer – wie im geschilderten Fall – eine größere Wasserflasche im Rucksack lässt, riskiert eine Nachkontrolle. Diese kann die gesamte Abfertigung um bis zu 20 Minuten verlängern, obwohl der Flughafen auf seiner Website Wartezeiten zwischen 2 und 7 Minuten angibt.
Software-Update soll bald Verbesserungen bringen
Die Ursache der Verzögerungen liegt laut Flughafenleitung im noch fehlenden Software-Update für die CT-Scanner. Dieses werde derzeit schrittweise eingespielt. Sobald die Bundespolizei ihre endgültige Freigabe erteilt, sollen Nachkontrollen seltener werden.
Dobrowolski verspricht: „Sobald alle Updates abgeschlossen sind, wird es weniger manuelle Kontrollen geben.“ Dann könnten auch Flaschen bis zu zwei Litern Inhalt problemlos durch den Scanner gehen.
Bis dahin bleibt die Situation jedoch ungewiss. Reisende sollten sich nicht auf die angezeigten Wartezeiten verlassen und für die Sicherheitskontrolle mehr Zeit einplanen. Die moderne Technik funktioniert, aber sie zeigt auch, dass Innovation allein nicht genügt, wenn organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen hinterherhinken.
Zeitfaktor bleibt entscheidend für Reisende
Die Einführung der neuen Scanner markiert einen technologischen Fortschritt am Flughafen BER. Dennoch zeigt die Praxis, dass technische Innovationen ohne abgestimmte Prozesse nicht sofort zu spürbaren Verbesserungen führen.
Wichtig bleibt daher:
- ausreichend Zeit einplanen,
- Flüssigkeitsmengen prüfen,
- und auf mögliche Nachkontrollen vorbereitet sein.
Erst nach Abschluss des Software-Updates und der Genehmigung durch die Bundespolizei wird sich zeigen, ob die neuen Geräte tatsächlich das leisten, was sie versprechen: schnellere, effizientere und stressfreiere Sicherheitskontrollen am Flughafen Berlin-Brandenburg
Quelle: rbb24, www.on-the-top.net/de/