Brandenburg und Bremen:
21,4 Prozent der Brandenburger Haushalte konnten 2023 keine einwöchige Urlaubsreise finanzieren
In Bremen betrifft dies 34,2 Prozent der Menschen
In Berlin liegt der Anteil bei knapp 15 Prozent
Inhaltsverzeichnis:
- Berlin mit geringerer Belastung als Brandenburg
- Brandenburg weiterhin über dem Bundesdurchschnitt
- Bremen mit höchstem Anteil, Bayern mit dem niedrigsten
- Europaweiter Vergleich zeigt große Unterschiede
Berlin mit geringerer Belastung als Brandenburg
In Berlin waren 2023 rund 14,8 Prozent der Haushalte finanziell nicht in der Lage, eine Woche Urlaub zu machen. Der Wert ist damit niedriger als in Brandenburg und liegt unter dem Bundesdurchschnitt. Haushalte mit Kindern sind in Berlin ähnlich stark betroffen: 13,5 Prozent verfügten nicht über ausreichende Mittel.
Ein-Personen-Haushalte sind am häufigsten betroffen. In Berlin konnte jeder fünfte Alleinlebende (15,8 Prozent) keinen Urlaub finanzieren. In Brandenburg lag der Anteil sogar bei 23,3 Prozent. Zwei Erwachsene mit Kindern hingegen wiesen deutlich bessere Werte auf: Nur 16,7 Prozent dieser Familien verzichteten auf eine Urlaubsreise.
Brandenburg weiterhin über dem Bundesdurchschnitt
Brandenburg verzeichnete 2023 einen Anteil von 21,4 Prozent der Haushalte ohne Urlaubsmöglichkeit. Der Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr (22 Prozent) nur minimal verbessert. Die Zahlen zeigen, dass sich vor allem Einpersonenhaushalte mit der Finanzierung eines Urlaubs schwertun.
Die Daten stammen aus dem Mikrozensus, der regelmäßig im gesamten Bundesgebiet durchgeführt wird. Die Befragung gilt als Indikator für materielle und soziale Entbehrung. Auch Übernachtungen bei Freunden oder in der eigenen Ferienwohnung zählen als Urlaubsform, wenn sie mindestens eine Woche dauern.
Bremen mit höchstem Anteil, Bayern mit dem niedrigsten
Bremen führt die Liste mit 34,2 Prozent betroffener Haushalte an. Damit lebt dort mehr als jeder Dritte in Verhältnissen, die keinen einwöchigen Urlaub zulassen. Am anderen Ende steht Bayern: Nur 14,2 Prozent der Haushalte dort gaben an, sich eine Urlaubsreise nicht leisten zu können.
Europaweiter Vergleich zeigt große Unterschiede
Insgesamt liegt Deutschland im europäischen Vergleich relativ gut. In Rumänien können sich 59 Prozent der Menschen keine Reise leisten, in Griechenland sind es 46 Prozent, in Bulgarien 41 Prozent.
Die Urlaubsfrage ist Teil der europaweit vergleichbaren Erhebung zur Deprivation. Ziel ist es, Unterschiede bei der Lebensqualität zu erkennen und Maßnahmen zur sozialen Teilhabe zu entwickeln.
Die Zahlen verdeutlichen, dass wirtschaftliche Unterschiede in Deutschland weiterhin stark zwischen den Regionen variieren. Haushaltsform, Erwerbsstatus und Wohnort spielen eine zentrale Rolle.
Quelle: RBB24, www.globewings.net/de