Dienstag, 02 September 2025 13:46

Freiheitsfonds befreit erneut Gefangene

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Freigekaufte Häftlinge verlassen die Justizvollzugsanstalten Freigekaufte Häftlinge verlassen die Justizvollzugsanstalten Foto: Pixabay

Die Initiative Freiheitsfonds hat erneut Menschen aus Haftanstalten freigekauft, die wegen Fahren ohne gültiges Ticket einsitzen mussten. Am Montag bestätigte die Organisation die Freilassung von insgesamt 101 Personen in zehn Bundesländern.

Inhaltsverzeichnis:

Berlin und Brandenburg im Fokus

In Berlin wurden 16 Gefangene freigelassen. Eine weitere Person kam in Brandenburg frei. Sie saßen zuvor in den Justizvollzugsanstalten Plötzensee, Lichtenberg und Luckau-Duben. Die längste abgelöste Strafe betrug 302 Tage in der JVA Plötzensee.

Die Initiative übermittelte dafür vorab Geld an die Gefängnisse. In Dortmund und Frankfurt erfolgte die Freilassung durch Barzahlung. Nach Angaben von Arne Semsrott, Vorstandsmitglied der Initiative, waren am Montagvormittag alle Betroffenen auf freiem Fuß.

Bundesweite Freilassungen in zehn Ländern

Nach Angaben der Initiative wurden Gefangene in folgenden Bundesländern freigekauft:

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Nordrhein-Westfalen
  • Hessen
  • Sachsen
  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Sachsen-Anhalt
  • Hamburg
  • Niedersachsen

Rund 9.000 Menschen müssen jährlich wegen Fahren ohne Ticket in Haft. Der Sprecher der Initiative, Leonard Ihßen, betonte, dass niemand ins Gefängnis gehöre, weil er kein Geld für ein Ticket habe.

Forderung an Stefanie Hubig

In Berlin forderte die Kampagne Bundesjustizministerin Stefanie Hubig, das Gesetz ersatzlos zu streichen. Der Paragraf 265a war am 1. September 1935 von den Nationalsozialisten eingeführt worden und besteht seit 90 Jahren.

Unterstützung für eine Reform kommt bereits von:

  1. Bundesrechtsanwaltskammer
  2. Deutschem Anwaltsverein
  3. Deutschem Richterbund

100.000 Hafttage verhindert

Seit ihrer Gründung im Jahr 2021 hat die Initiative nach eigenen Angaben rund 100.000 Hafttage verhindert. Bei durchschnittlichen Haftkosten von 200 Euro pro Tag wurden dadurch 21 Millionen Euro an Steuergeldern eingespart.

Die Zahlen verdeutlichen die Dimension des Problems und die Wirkung der Kampagne, die bundesweit immer wieder Menschen aus Gefängnissen befreit.

Quelle: RBB24, www.milekcorp.com/de/