Dienstag, 24 Juni 2025 14:36

Drogenfund in Berliner Supermärkten

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300 kg Kokain in Berliner Supermärkten entdeckt 300 kg Kokain in Berliner Supermärkten entdeckt Foto: pixabay

Ein ungewöhnlicher Fund bei der Warenannahme eines Supermarkts in Brandenburg hat eine großangelegte Polizeiermittlung ausgelöst. In insgesamt 14 Filialen wurden bis Dienstagmittag rund 300 Kilogramm Rauschgift sichergestellt. Das Kokain war in unscheinbaren Bananenkisten versteckt. Bereits im Vorjahr gab es einen ähnlichen Fall.

Inhaltsverzeichnis:

Hinweise aus der Prignitz führten zu weiteren Funden

Am Montagabend meldeten Mitarbeitende eines Supermarkts im Landkreis Prignitz auffällige Pakete in einer Obstlieferung. Sie informierten umgehend die Polizei. Beamte aus Brandenburg entdeckten darin Rauschgift – ersten Einschätzungen zufolge handelte es sich um Kokain.

In der Folge durchsuchten Einsatzkräfte systematisch weitere Filialen. Betroffen waren vier Landkreise: Potsdam-Mittelmark, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin sowie die Prignitz. Auch in der Hauptstadt wurden Lieferungen untersucht. Dabei stießen die Ermittler auf weitere Bananenkartons mit ähnlichem Inhalt.

Logistikzentrum in Brandenburg im Fokus der Ermittlungen

Laut Polizeiangaben wurden bislang vier Supermärkte in Brandenburg sowie zehn in Berlin durchsucht. Die betroffenen Ketten wurden nicht öffentlich benannt. Ein Logistikzentrum in Brandenburg steht im Verdacht, als Verteiler für die kontaminierte Ware zu fungieren. Die genaue Herkunft der Kisten wird noch untersucht.

Das Landeskriminalamt Brandenburg übernahm die Leitung. Die gemeinsame Ermittlungsgruppe „Rauschgift“ ist für komplexe Drogenfälle dieser Größenordnung zuständig. Laut Polizeisprecherin liefen die Durchsuchungen noch am Dienstagmittag. Weitere Filialen könnten betroffen sein.

Vergleichbarer Fall im Frühjahr 2024

Bereits im März 2024 sorgte ein ähnlicher Fall für Schlagzeilen. Damals wurden 223 Kilogramm Kokain ebenfalls in Bananenkartons entdeckt – verteilt auf elf Supermärkte in Berlin und Brandenburg. Damals betraf es sieben Filialen in der Hauptstadt und vier im Umland. Die Behörden registrierten 119 Kilogramm in Berlin und 104 Kilogramm in Brandenburg.

Diese wiederholten Funde deuten auf ein Muster hin. Offenbar nutzen internationale Schmugglerringe gezielt Obstlieferungen, um Kokain unauffällig nach Europa zu bringen. Meist stammt die Ware aus Südamerika oder Mittelamerika und gelangt per Frachtschiff nach Antwerpen oder Rotterdam. Von dort aus wird sie weiterverteilt – in diesem Fall offensichtlich bis nach Deutschland.

Polizei prüft Verbindungen zu internationalen Netzwerken

Die Behörden prüfen nun, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Funden gibt. Der aktuelle Fall umfasst rund 300 Kilogramm Rauschgift – ein bedeutender Zugriff. Eine offizielle Bestätigung der chemischen Analyse steht noch aus, doch die ersten Hinweise deuten erneut auf Kokain hin. Folgende Punkte stehen aktuell im Fokus der Ermittlungen:

  • Ursprung der betroffenen Obstlieferungen
  • Identität der verantwortlichen Logistikfirma
  • Mögliche Schwachstellen in der Warenkontrolle
  • Verbindung zu bekannten Schmuggelnetzwerken

Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren. Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet. Die Polizei Brandenburg arbeitet eng mit der Bundespolizei und internationalen Partnerbehörden zusammen. Weitere Details wurden bislang nicht veröffentlicht.

Quelle: RBB24, www.360edumobi.com/de