Inhaltsverzeichnis:
- Amazon-Transporter in Britz zerstört
- Zweiter Brandanschlag in Lichtenberg
- Hinweise auf politische Motivation
- Linksextreme Anschläge nehmen zu
Amazon-Transporter in Britz zerstört
Um 2.59 Uhr wurden Einsatzkräfte zu einem Großbrand in Berlin-Britz gerufen. Auf einem Parkplatz am Koppelweg standen 19 Amazon-Transporter in Flammen. Die Feuerwehr rückte mit rund 40 Einsatzkräften an. Zum Einsatz kamen fünf Löschfahrzeuge, zwei Drehleitern sowie mehrere Sonderfahrzeuge. Das Feuer konnte nach etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden.
Am Tag zuvor war der neue Amazon-Turm in Berlin-Friedrichshain eröffnet worden. Dieser Neubau wurde in der Vergangenheit wiederholt Ziel linker Kritik. Demonstrationen begleiteten die Eröffnung. In dem Bekennerschreiben auf der Plattform „indymedia“ wird die Tat mit dem Protest gegen Amazon und dessen Geschäftsmodell begründet. Der Konzern wird dort für seine angebliche Rolle in internationalen Konflikten angegriffen.
Zweiter Brandanschlag in Lichtenberg
Bereits um 2.56 Uhr, also drei Minuten vor dem Brand in Britz, brannten in Berlin-Lichtenberg 17 Transporter auf dem Gelände der Telekom. Die Feuerwehr konnte auch hier das Feuer innerhalb einer Stunde löschen. Der Tatort befindet sich in der Buchberger Straße. Die Nähe der Tatzeiten sowie die Ähnlichkeit der Ziele sprechen für eine koordinierte Aktion.
In beiden Fällen geht der Staatsschutz von einem politischen Motiv aus. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht genau bekannt, dürfte jedoch beträchtlich sein. Die Behörden prüfen einen Zusammenhang zwischen beiden Brandanschlägen.
Hinweise auf politische Motivation
In dem Bekennerschreiben werden Amazon und die Telekom als Profiteure von Krieg und globaler Militarisierung bezeichnet. Die Täter begründen ihre Aktionen mit der Ablehnung dieser Strukturen. Solche Taten reihen sich in eine Serie von Angriffen aus dem linksextremen Spektrum ein. Bereits in den vergangenen Monaten kam es mehrfach zu ähnlichen Vorfällen, unter anderem gegen Bauunternehmen und die Tesla-Fabrik in Grünheide.
Der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Thorsten Schleheider, betonte am Dienstag die Schwere der Taten. Peter Langer von der FDP Berlin kritisierte die politische Untätigkeit und forderte eine bessere Ausstattung von Polizei und Justiz. Die Vorfälle werfen erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende politische Gewalt in der Hauptstadt.
Linksextreme Anschläge nehmen zu
In Berlin kam es zuletzt vermehrt zu Brandstiftungen mit politischem Hintergrund. Besonders betroffen waren Firmen im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau der Autobahn A100. Die Vorfälle werden in Sicherheitsberichten als ein zentraler Indikator für wachsende linksextremistische Gewalt gewertet. Die Berliner Sicherheitsbehörden stehen nun unter Druck, schnell Ergebnisse zu liefern.
Quelle: Berliner Morgenpost, webrivaig.com/de