Inhaltsverzeichnis:
- Wooga und der Erfolg von June’s Journey
- Berlin als Zentrum der deutschen Games-Branche
- Ubisoft und der Ruf nach besseren Rahmenbedingungen
- Das House of Games als Zukunftsprojekt
Wooga und der Erfolg von June’s Journey
Das Entwicklerstudio Wooga gehört zu den größten Akteuren der Branche in Berlin. Seit 2009 produziert das Unternehmen sogenannte Casual Games. Das erfolgreichste Spiel, June’s Journey, brachte seit seiner Veröffentlichung 2017 mehr als 1 Milliarde Euro ein. Es ist besonders bei Spielerinnen über 55 beliebt.
Das Spiel kombiniert Elemente einer Daily Soap mit Suchbildern. Jedes neue Kapitel bietet etwa eine Woche Spielzeit. Neue Nutzer können laut Martin Müller, Vizepräsident bei Wooga, mit dem bestehenden Inhalt über sechs Jahre beschäftigt sein. Wooga beschäftigt rund 300 Mitarbeitende und setzt seit Kurzem auch auf Kooperationen mit Streaming-Plattformen.
Berlin als Zentrum der deutschen Games-Branche
Berlin ist mit etwa 300 Unternehmen die führende Stadt der Branche in Deutschland. Die Umsätze der deutschen Games-Industrie lagen 2023 bei knapp 10 Milliarden Euro. Die Stadt profitiert von einer gezielten Förderung. Allein im Jahr 2023 standen 5 Millionen Euro zur Verfügung, aktuell sind es bereits 3 Millionen.
Doch die Branche blickt auch mit Sorge auf die Bundesebene. Die angekündigte nationale Förderung in Höhe von 100 Millionen Euro wurde größtenteils gestrichen. Laut Felix Falk vom Branchenverband Game ging die Zahl der Neugründungen um 60 Prozent zurück. Länder wie Frankreich und Kanada bieten bessere Bedingungen, darunter Steuervorteile und direkte Zuschüsse.
Ubisoft und der Ruf nach besseren Rahmenbedingungen
Ubisoft ist das einzige Großunternehmen seiner Art mit Sitz in Berlin. Seit 2018 betreibt der Konzern dort ein Entwicklungsstudio. Benedikt Grindel, zuständig für die deutschen Studios, fordert bessere Rahmenbedingungen, um Talente anzulocken. Deutschland sei zwar ein starker Absatzmarkt, bei der Spieleentwicklung jedoch international im Hintertreffen.
Eine weitere große Messe wie die in Köln lehnt Grindel ab. Wichtiger sei, das kreative Potenzial kleiner Studios zu fördern und zu bündeln. Dafür soll das House of Games eine zentrale Rolle spielen.
Das House of Games als Zukunftsprojekt
Das geplante House of Games soll bis Anfang 2026 eröffnen. Geplant ist ein Zusammenschluss von Ubisoft, kleineren Studios, Branchenverbänden und dem Computerspielemuseum. Ein bedeutender Bestandteil ist die weltweit größte Sammlung spielbarer Games.
Die Hauptstadt prüfte dafür 80 Immobilien. Einige davon stehen nun zur Auswahl. Der Vertrag für ein konkretes Gebäude soll bis Anfang 2025 unterzeichnet werden. Ziel ist ein dauerhafter Ort für Innovation, Präsentation und Zusammenarbeit.
Berlin hofft, mit dem House of Games erstmals einen großen internationalen Spielehit zu entwickeln. Ubisoft könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Grindel ist optimistisch: Das nächste große Projekt könnte direkt aus der Hauptstadt kommen.
Quelle: RBB24, webrivaig.com/de