Donnerstag, 22 Mai 2025 17:04

Sicher Wohnen im Alter - Wie Kleine Umbauten große Freiheit schenken

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pflegeleichtes Terrassengeländer pflegeleichtes Terrassengeländer pixabay

Mehr als ein Drittel aller Stürze bei Senioren passieren im eigenen Zuhause – eine Zahl, die überrascht und nachdenklich stimmt. Der Ort, der Geborgenheit geben sollte, wird plötzlich zur Gefahr. Wie lässt sich verhindern, dass kleine Schwellen, glatte Böden oder wackelige Balkongeländer zum Risiko werden? Und wie kann man mit überschaubarem Aufwand erreichen, dass Menschen im Alter sicher, selbstbestimmt und komfortabel in den eigenen vier Wänden leben können?

Sichere Bewegungen

Barrieren im eigenen Zuhause sind tückischer, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine winzige Stufe im Flur, ein schlecht befestigter Handlauf oder ein schwer zu öffnendes Fenster können zur echten Herausforderung werden, sobald die Mobilität eingeschränkt ist. Besonders gefährlich sind oft die Außenbereiche: Balkone, Terrassen und Eingänge bleiben im Umbauprozess häufig unbeachtet. Hier kann schon ein pflegeleichtes Terrassengeländer einen entscheidenden Unterschied machen. Es bietet nicht nur stabilen Halt, sondern bleibt dauerhaft schön, ohne dass mühsame Wartungsarbeiten nötig werden – ein echtes Plus, wenn Kraft und Beweglichkeit nachlassen.

Wichtig ist, frühzeitig zu handeln. Wer erst nach einem Sturz oder einer Verletzung reagiert, verpasst die Chance, präventiv Freiheit zu sichern. Bereits kleine Anpassungen wie die Installation zusätzlicher Haltegriffe, rutschfester Beläge oder kontrastreicher Markierungen auf Stufen können große Wirkung entfalten. Entscheidend dabei: Umbauten sollten nicht als Einschränkung, sondern als Erleichterung begriffen werden – als Investition in Lebensqualität.

Türen, Schwellen, Bodenbeläge - Details, die Leben retten können

Nicht selten scheitern Alltagsbewegungen an scheinbaren Kleinigkeiten. Eine schwere Haustür, die sich nur mit großer Mühe öffnen lässt, wird für viele Senioren schnell zur unüberwindbaren Barriere. Besonders anstrengend wird es, wenn zusätzlich Treppenstufen oder ein enger Eingangsbereich das Hinein- und Hinausgehen erschweren. Dabei wäre die Lösung denkbar einfach: Breitere Türen und automatische Türantriebe bieten eine enorme Erleichterung – nicht nur für Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer, sondern auch für Menschen mit Gehhilfen oder nachlassender Muskelkraft.

Automatische Systeme, die per Knopfdruck oder durch Bewegungssensoren gesteuert werden, sorgen dafür, dass niemand eine schwere Tür stemmen muss. Gerade in Mehrfamilienhäusern oder bei Haustüren, die gegen Winddruck schließen, ist das ein echter Gewinn an Selbstständigkeit und Sicherheit. Auch eine Absenkung der Türschwelle oder der Einbau von barrierefreien Türschwellen kann die Stolpergefahr entscheidend reduzieren.

Sichere Böden - Unsichtbare Gefahren beseitigen

Auch beim Bodenbelag sollte gezielt nachgedacht werden: Was auf den ersten Blick praktisch oder pflegeleicht wirkt, kann im Alltag zum Risiko werden. Glatte Fliesen, poliertes Parkett oder lose Teppiche sind klassische Stolperfallen, die vor allem bei eingeschränkter Mobilität fatale Folgen haben können. Jeder zweite häusliche Sturz hat seinen Ursprung auf einem ungeeigneten Boden.

Ideal sind rutschhemmende Beläge, die fest mit dem Untergrund verbunden sind und dauerhaft sicheren Halt bieten. Materialien wie strukturierter Vinylboden, spezielle Anti-Rutsch-Fliesen oder gummierte Oberflächen bieten eine attraktive Mischung aus Sicherheit und Ästhetik. Ebenso wichtig ist die richtige Verlegung: Unebenheiten, hochstehende Kanten oder schlecht fixierte Matten sind zu vermeiden.

Licht und Kontraste als Helfer

Neben dem Boden spielt die Beleuchtung eine entscheidende Rolle für die Sicherheit. Helle Räume mit klaren, gut sichtbaren Kontrasten helfen, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Bewegungsmelder, Nachtlichter und helle Lichtquellen an Gefahrenstellen wie Fluren oder Treppenaufgängen tragen erheblich dazu bei, Stürze zu verhindern und die Orientierung im eigenen Zuhause zu sichern.

Wohlfühlbäder und sichere Küchen

Das Badezimmer zählt zu den gefährlichsten Räumen im Haus, besonders für ältere Menschen. Nasse Fliesen, enge Duschkabinen und tiefe Badewannen verwandeln sich rasch in tückische Gefahrenzonen. Schon ein einziger Fehltritt kann hier gravierende Folgen haben. Barrierefreie Duschen ohne Schwelle bieten eine einfache, aber enorm wirkungsvolle Lösung. Sie ermöglichen nicht nur einen stolperfreien Einstieg, sondern erleichtern auch die Nutzung von Gehhilfen oder Duschstühlen erheblich.

Gut platzierte Haltegriffe an den richtigen Stellen – etwa neben der Toilette oder in der Dusche – geben zusätzliche Sicherheit und verhindern gefährliche Ausrutscher. Auch der Bodenbelag verdient besondere Aufmerksamkeit: Statt glatter Fliesen sind rutschfeste Materialien empfehlenswert, die auch im nassen Zustand festen Halt bieten. Oft reicht bereits der Austausch einer herkömmlichen Duschwanne gegen eine bodengleiche Duschfläche, um das Badezimmer zu einem angstfreien Ort der täglichen Hygiene zu machen. Ergänzend sorgen klappbare Duschsitze und thermostatisch geregelte Armaturen dafür, dass die Körperpflege komfortabel und risikoarm bleibt.

Küchen clever und altersgerecht gestalten

Nicht nur im Bad, auch in der Küche lauern viele kleine Gefahren. Hohe Hängeschränke, schwergängige Schubladen und rutschige Arbeitsplatten erschweren das selbstständige Arbeiten im Alter erheblich. Abhilfe schaffen Küchenschränke in Greifhöhe, ausziehbare Regalsysteme und leichtgängige Schubladen mit Soft-Close-Funktion. Diese Elemente ermöglichen es, alle wichtigen Utensilien bequem und sicher zu erreichen.

Auch bei den Arbeitsplatten lohnt sich die Wahl des Materials: Oberflächen mit rutschhemmender Struktur verhindern das Abrutschen von Geschirr oder Küchenutensilien. Besonders im Bereich der Herdtechnik gibt es einfache, aber äußerst wirksame Lösungen. Induktionskochfelder bieten gegenüber klassischen Elektro- oder Gasherden einen entscheidenden Vorteil: Sie erhitzen nur dann, wenn ein passendes Kochgeschirr aufliegt, und kühlen nach dem Kochen schnell ab.